

Lippe Auenpark in Hamm
Auftraggeber: | Stadt Hamm (als NU über Scheuvens Wachten) |
Projektort: | Hamm, Lippe |
Leistungen: | Freianlagen nach HOAI 2013, Lph 1-3 |
Planungszeitraum: | seit 2019 |
Bauzeit: | – |
Honorar (netto): | ca. 35.000 € |
Bausumme (netto): | ca. 1,6 Mio € |
Projektgröße: | ca. 30 ha |
Bauliche Besonderheiten: | – |
Die Stadt Hamm wird aus stadträumlicher Sicht durch das Band der Lippeauen, die Lippe selbst und den die Lippe begleitenden Datteln-Hamm-Kanal in erheblichem Masse geprägt. Während sich die unmittelbar an den Kanal herangerückte Innenstadt mit den westlich, südlich und östlich angrenzenden Stadtteilen südlich dieses landschaftsräumlichen Bereiches befindet, verbleiben die nördlichen Stadtteile weit abgesetzt dieser Kernstadt und mit dieser nur durch Verkehrsadern unterschiedlicher Breite verbunden.
Während ein Großteil des Auenraums in unterschiedlicher Intensität durch die Landwirtschaft bewirtschaftet wird, wurde der Bereich in der Vergangenheit auch für die Anlage des flächenintensiven Flugplatzes und der Kläranlage sowie des HamTec genutzt.
Aus stadträumlich / landschaftsarchitektonischer Sicht ist das oben beschriebene, dreigliedrige Band trotz seiner erheblichen Dimensionen derzeit jedoch nur sehr eingeschränkt ablesbar; insbesondere aufgrund der Fassung der Verkehrsadern durch dichtes wie hohes heckenartiges Grün wird den Nutzern dieser der Blick in die Aue und das damit verbundene Erlebnis von Weite in der Stadt geradezu versperrt. Darüber hinaus wenden sich die derzeit im Auenbereich verorteten Freizeitangebote in erster Linie nahezu ausschließlich an spezielle Interessengruppen (Ruderclub, Segelfliegerei), so dass der Bereich trotz unmittelbarer Innenstadtnähe heute in erster Linie einen Durchquerungsraum darstellt: die sich an alle Bürgerinnen und Bürger richtende Aufenthaltsfunktion dagegen kaum nachgefragt wird.
Die Stadt Hamm hat diese Problematik schon länger erkannt und umfangreiche Planungen zur Zukunft der gesamten Aue (IHK "Erlebensraum Lippeaue") und der angrenzenden Stadträume ausgelöst. Derzeit sind Maßnahmen aus einzelnen Planungsbausteinen bereits in der Umsetzung.
Einen wichtigen Teilabschnitt im Rahmen dieses Planungsprogramms bildet dabei der Auenabschnitt zwischen der Brücke Münsterstraße / B63 im Westen, dem Flugplatz Hamm im Norden und dem Klärwerk Mattenbecke im Osten. Im Süden wird der Teilabschnitt durch die an dieser Stelle nur durch einen schmalen Deich getrennte doppelte Wasserachse von Lippe und Datteln-Hamm-Kanal begrenzt. Aufgrund der ebenfalls geplanten baulichen Entwicklung am südlichen Kanalufer wird der Stadtraum der Kernstadt künftig noch näher an die Wasserachse heranrücken, wenngleich eine in diesem Rahmen angedachte zusätzliche Fuß- und Radwegebrücke vom neuen Quartier Kanalufer in die Aue derzeit noch nicht gesichert ist. Weiterhin haben Untersuchungen zum Thema Stadteingang / Auenblick aufgezeigt, welche Möglichkeiten in einer (visuellen wie nutzungstechnischen) Öffnung der Aue für Besucher liegen und wie diese über die Münsterstraße angebunden werden könnten.
Das zentrale Planwerk IHK "Erlebensraum Lippeaue" weist diesen Teilabschnitt der Aue dann auch als zukünftig naturhaft / parkartig zu entwickelnden Raum aus, in dem, nach Realisierung des Umbaus des Hochwasserschutzes, der sogenannte "Auenpark" entstehen soll.
Zur konzeptuellen Fassung und Ausgestaltung des Auenpark wurde im Weiteren ein interdisziplinär besetztes Werkstattverfahren durchgeführt, um die planerischen Anforderungen an den künftigen Park stärker auszuformulieren und den Spielraum der Möglichkeiten zu erfassen.
Mit dem Auenpark soll der Typus eines Parks entstehen, der im Stadtraum von Hamm derzeit in dieser Form noch nicht zur Verfügung steht: Naturnähe und Extensivierung in der Gestaltung sollen auch sehr unterschiedliche Nutzergruppen ansprechen können und dabei imagebezogen zwischen Stadtraum und "Natur"-Landschaft vermitteln, der Auenpark sozusagen als Verbindung zwischen der bis unmittelbar an das Wasser herangerückten Stadt und der von Ost nach West durchlaufenden breiten Auenlandschaft. Die künftigen Nutzungsangebote des Parks, ihre Verortung und die intuitiv ablesbare räumliche Fassung der Gesamtanlage sollen dabei als Attraktor zu einem Besuch des Parks animieren, die Nutzergruppen aber auch in der Fläche des Parks verteilen sowie eine Ausbreitung in die benachbarten Naturschutzflächen verhindern.











